In Deutschland kann man die Art der Studienplatzvergabe an staatlichen Hochschulen in drei Kategorien einteilen:
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1. Zulassungsfreie Studiengänge
In die zulassungsfreien Studiengänge kannst du dich „einfach so einschreiben”. Voraussetzung: Du erfüllst die Zugangsbedingungen, sprich hast die Allgemeine Hochschulreife (Uni) oder die Fachhochschulreife (FH) bzw. eine gleichwertige Qualifikation. Eventuell wird in manchen Studienfächern noch ein Vorpraktikum gefordert. Ein Studiengang ist dann zulassungsfrei, wenn die Hochschule mehr Studienplätze anbietet als es in der Regel Studieninteressenten gibt: Wenn die Uni also zum Beispiel im Studiengang Marketing Management Kapazitäten für 100 Studierende hat, sich aber normalerweise nicht mehr als 80 Personen pro Semester bewerben. Zulassungsfrei, also ohne NC oder sonstige Auswahlverfahren, ist Marketing z.B. an der HS Kaiserslautern und der HS Schmalkalden (Stand 2020).
Fristen für die Einschreibung in zulassungsfreie Studiengänge
In zulassungsfreie Studiengänge kannst du dich normalerweise noch bis kurz vor Semesterstart einschreiben – informiere dich sicherheitshalber trotzdem rechtzeitig bei der jeweiligen Hochschule! Generell gilt aber: das Marketing Studium ist ein sehr beliebt und daher an den meisten Unis und FHs zulassungsbeschränkt.
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2. Hochschulintern zulassungsbeschränkte Studiengänge (Orts-NC)
Hochschulintern zulassungsbeschränkte Studiengänge haben einen sogenannten örtlichen Numerus Clausus, den die Hochschule nach Ende der Bewerbungsfrist festlegt. Dies gilt für alle Marketing-Studienprogramme, bei denen es mehr Bewerber als Plätze gibt. Alles rund um den NC für das Marketing Studium und einige Werte der letzten Jahre findest du auf unserer Seite zum NC im Marketing Studium. Übrigens: Nicht alle staatlichen Hochschulen verlassen sich bei der Auswahl ihrer Studierenden allein auf die Note des (Fach)Abis: Manchmal musst du ein Motivationsschreiben einreichen oder es finden Auswahlgespräche statt. Bislang ist das hier aber eher die Ausnahme.
Fristen für die Bewerbung in zulassungsbeschränkten Studiengängen
Für die meisten staatlichen Hochschulen gelten folgende Fristen für die Bewerbung:
- Wintersemester: Bewerbung bis spätestens 15. Juli
- Sommersemester: Bewerbung bis spätestens 15. Januar
Zum Sommersemester (Start im März / April) werden zwar auch einige Marketing-Studiengänge für Erstsemester angeboten, aber die Auswahl ist dann nicht ganz so groß. Falls du die Deadline zum Wintersemester also verpasst, kann es vorkommen, dass du ein volles Jahr warten musst, bis du dich wieder für deinen Wunsch-Studiengang bewerben kannst. Informiere dich also frühzeitig über Fristen und den Ablauf des Bewerbungsverfahrens an deiner gewünschten Hochschule. Manchmal gibt es zum Beispiel besondere Fristen für sogenannte „Altabiturienten“, also alle, die nicht im selben Jahr der Bewerbung auch ihr Abitur abgelegt haben.
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3. Das Serviceverfahren der Stiftung Hochschulstart
Seit einigen Jahren übernimmt die Stiftung Hochschulstart, ehemals bekannt als „Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen” (ZVS), das Auswahlverfahren für viele örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge, darunter auch einige Marketing- bzw. BWL-Studiengänge mit Marketingschwerpunkt. Ob dein Studiengang an deiner Wunschhochschule an diesem sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) teilnimmt, erfährst du auf der Hochschulstart-Webseite. Sollte das der Fall sein, musst du dich vor deiner Bewerbung auf hochschulstart.de registrieren. Mit deinen Benutzerdaten kannst du dich dann entweder bei der Hochschule oder direkt über Hochschulstart bewerben. Willst du dich an mehreren Hochschulen für den gleichen Studiengang bewerben, kannst du die Hochschulen priorisieren. Die Fristen sind übrigens die gleichen, wie beim örtlichen Vergabeverfahren durch die Hochschulen: 15. Juli zum Wintersemester und 15. Januar zum Sommersemester.
Kampf dem Nachrückverfahren!
Du fragst dich, was das Ganze soll? Die meisten Studieninteressierten bewerben sich an mehr als einer Hochschule, allein schon, um auf Nummer sicher zu gehen. Schnell passiert es dann, dass es auch mit der Zulassung an mehr als einer Uni klappt. Bis man sich für eine Hochschule entschieden hat und die anderen Studienplätze absagt oder die Einschreibefristen verstreichen lässt, können diese Studienplätze allerdings nicht weitervergeben werden. Blöd für alle, die noch auf einen Studienplatz warten. Die Folge: Späte und mehrstufige Nachrückverfahren oder sogar unbesetzte Plätze zum Semesterstart. Das Serviceverfahren der Stiftung Hochschulstart soll hier Abhilfe schaffen.
Etwas anders geregelt sind die Auswahlverfahren der privaten Hochschulen. Gut für alle, ohne 1er Abi: deine Abiturnote spielt hier meist eine untergeordnete Rolle.
Das Motivationsschreiben
Mit den nicht selten umfangreichen schriftlichen Bewerbungsunterlagen beginnt der Bewerbungsprozess. Kernstück ist meistens ein Motivationsschreiben. Das Auswahlkollegium verschafft sich damit einen ersten Eindruck des Bewerbers, die Unterlagen sind zu Beginn erst einmal deine einzige Visitenkarte. Hier solltest du kurze und prägnante Formulierungen wählen und auf eine übersichtliche Form achten.
Auswahlgespräch und Co.
Kommt die Bewerbung gut an, wirst du zu einem Gespräch und/oder einem Test eingeladen. Um hier souverän zu überzeugen, solltest du dich intensiv mit dem Studiengang und dem Profil der Hochschule auseinandersetzen: Was ist Marketing? Warum möchtest du Marketing studieren? Warum an dieser Hochschule? Was sind deine Ziele und Erwartungen an das Studium? Wo möchtest du beruflich später mal hin? Wenn du auf diese Fragen überzeugende Antworten parat hast, bist du bestens vorbereitet!
Keine Panik vor dem Eignungstest
Auch auf einen eventuellen Eignungstest solltest du im Laufe des Bewerbungsprozesses gefasst sein. Die Hochschulen können so z.B. deinen Mathe- und Englischkenntnissen, deiner Fähigkeit zum logischen und analytischen Denken, deinem Sprachtalent, deiner Kreativität oder auch deinem Allgemeinwissen auf den Zahn fühlen. Manchmal musst du durch Gruppendiskussionen und -aufgaben auch deine Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Aber keine Panik! Das klingt schlimmer als es ist. Solche Tests oder Assessmentcenter überprüfen nur deine Eignung für das Marketing Studium und sind für motivierte Bewerber auf jeden Fall machbar.
An der IUBH kannst du Marketing übrigens komplett zulassungsfrei als Fernstudium studieren. Du musst nur die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen und kannst gleich ins Studium starten – ohne NC, Motivationsschreiben, Auswahlgespräch und Co.
Egal, ob du vorher BWL studiert hast und dich nun im Master auf Marketing spezialisieren möchtest, oder du deine Kenntnisse aus einem Marketing-Bachelor im Master vertiefen möchtest – beim Master Marketing handelt es sich um ein komplett neues Studium, für das du dich bei den Hochschulen bewerben musst.
Schon wieder der NC...
Auch hier spielt der NC eine wichtige Rolle. Diesmal ist es aber nicht deine Abinote, sondern die Abschlussnote deines Bachelorstudiums, nach der du und deine Mitbewerber sortiert werden. Ein weiterer Unterschied zur Bewerbung im Bachelorstudium: Auch viele staatliche Unis und FHs setzen bei der Auswahl ihrer Studierenden nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) auf den Numerus Clausus. Auswahlgespräche, Motivationsschreiben oder Assessment Center sind sehr beliebt, unabhängig von der Hochschulform. Zur Orientierung findest du hier einige NC-Ergebnisse staatlicher Hochschulen der vergangenen Semester.
Weitere Voraussetzungen
Meist müssen die Bewerber außerdem einige „Grundvoraussetzungen“ erfüllen, um überhaupt am Auswahlverfahren teilnehmen zu können. Das kann etwa eine Mindestnote im Bachelor von 2,5 oder 3,0 sein, eine Mindestanzahl an Credit Points in bestimmten Fächern, Sprachkenntnisse oder auch nur ganz allgemein ein wirtschaftswissenschaftliches Bachelorstudium. Die Hochschulen gehen hier sehr unterschiedlich vor. Auch deshalb gilt:
Rechtzeitig informieren
Wenn du Leerlauf nach dem Bachelorabschluss vermeiden willst, mache dir frühzeitig Gedanken ob und wo du deinen Master machen möchtest. Einen Überblick über die Studienmöglichkeiten in Deutschland gibt dir unsere umfangreiche Datenbank.
Unbedingt die Bewerbungsfristen checken! Oft sind die Auswahlverfahren mehrstufig und beginnen schon bis zu einem halben Jahr vor Studienbeginn. Wenn dein Abschlusszeugnis dann noch nicht vorliegt, reicht unter Umständen ein vorläufiges Zeugnis oder sogar nur eine von deiner Hochschule verifizierte vorläufige Durchschnittsnote. Schreibst du zum Beispiel gerade noch deine Bachelorarbeit, wird bei der Berechnung so getan, als hättest du deine Arbeit bereits mit dem schlechtmöglichsten Ergebnis bestanden, einer 4,0. Die so errechnete vorläufige Note kann also durchaus schlechter sein als deine spätere Abschlussnote. Spätestens bei Semesterbeginn musst du allerdings nachweisen, dass du dein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen hast. Genaueres hierzu erfährst du auf den Hochschulwebseiten oder bei der Studienberatung.